Was fehlt

Seien wir froh! Wäre die Corona-Krise vor zwanzig Jahren ausgebrochen, wäre uns das Kontakthalten um einiges schwerer gefallen. Die digitalen Medien sind heute jedoch so weit entwickelt, dass (fast) alles abseits der persönlichen Begegnung möglich ist: Telefonkonferenzen über Länder hinweg, Skypen mit der Großmutter oder gemeinsames Abendessen mit Freunden via Zoom. Wem das Telefonieren zu anstrengend wird, kann SMS oder Whatsapp verschicken und natürlich gibt es auch noch die guten alten Mails. Zwar tun sich parallel dazu viele Fragen bezüglich des Datenschutzes auf, doch für den Moment zählt für viele die Möglichkeit, die Isolation zu durchbrechen und auch in Zeiten der Einschränkungen soziale Kontakte aufrechterhlten zu können.

So positiv diese Kommunikationswege auch sind, offenbart sich gleichzeitig, was uns fehlt, wenn wir nicht persönlich in Kontakt treten können. Kommunikation ist mehr als miteinander zu reden. Sie besteht auch darin, einander anzuschauen und zu berühren, Reaktionen unmittelbar zu erleben und gemeinsam einen realen Ort mit all seinen Einflüssen zu erleben. Was verloren geht, ist das Reden neben dem gemeinsamen Tun, das Teilen von unmittelbaren Erfahrungen. Und so fällt bei aller technischer Brillanz ein großer Teil dessen weg, wie und warum wir miteinander kommunizieren.

Deshalb geht es vielen wahrscheinlich so wie mir: So gut ich digital auch mit meiner Umgebung Kontakt halten kann, so froh werde ich sein, wenn persönliche Begegnungen wieder möglich sind.

Ein Kommentar zu „Was fehlt

  1. Bei mir ist es so, daß ich Videokonferenzen einfach nur total unnatürlich erlebe. Oft kann das Besprochene auch telefonisch mitgeteilt werden, zumindest ist das bei mir so.
    Vielleicht ändert die Corona-Krise ja einiges im Bereich Home-Office, aber echte Meetings können meiner Meinung nach nicht ersetzt werden. Ich brauche die reale Präsenz meines Gesprächspartners, alles andere ist künstlich.
    Zoom und WhatsApp sind aus Sicht des Datenschutzes bzw. der Computersicherheit abzulehnen, zumindest zur Zeit, aber das wird einfach ignoriert, obwohl es bessere Alternativen gibt.

    Fazit: Bis bald, und das gerne persönlich!
    Gerald

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