„I werd‘ ois geb’n und donn schau ma, wer der Schnöste is.“

In Zeiten der Olympischen Spiele haben sie wieder Hochsaison: die Interviews mit SportlerInnen vor und nach wichtigen Wettkämpfen. Und wie immer möchte man sich die Haare raufen, wenn man die ewig gleichen inhaltsleeren Aussagen hört. Überraschung, jede SchifahrerIn ist bereit, ihr Bestes zu geben, erstaunlicherweise hängt der Erfolg dann doch von den Wetterverhältnissen ab und – man ahnt es schon – der oder die Erste im Ziel ist „überglücklich“, kann es aber noch gar nicht fassen.

Es wäre unfair, den Sportlern und Sportlerinnen Dummheit oder mangelnde Kreativität zu unterstellen. Was sollten sie denn anderes sagen? Das eigentliche Problem sind somit die Fragen der ReporterInnen, wobei auch sie in einer ausweglosen Situation sind: Welche Überraschungen sollte es vor einem Rennen geben? Welche Neuigkeiten gibt es zu transportieren?

Aber geht es darum? Interviews mit SportlerInnen sind ein gutes Beispiel dafür, dass Kommunikation nicht nur dazu dient, Inhalte zu transportieren, sondern auch Emotionen. Es tut gut, den Dialekt von Anna Veith zu hören, denn dadurch ist sichergestellt, dass auch eine Weltklassesportlerin ein ganz normaler Mensch ist. Man freut sich mit Marcel Hirscher, wenn er sich nach einem Sieg bedankt und dem Publikum das Gefühl gibt, durchs Mitzittern einen Beitrag dazu geleistet zu haben. Man ist mitten drin im Sportgeschehen, auf gleicher Augenhöhe mit „unseren“ Sportstars. Was zählt, ist weniger, was sie sagen, als wie sie es sagen. Ihre Antworten, oft aus der Emotion heraus gegeben, machen sie sympathisch. Auch das kann Ziel von Kommunikation sein. Zu hören, dass sie „alles geben“ ist eben berührender als es bloß zu wissen.

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